Dunkle Pinselalge (Cladophora rupestris)

EN: Dark rock-weed NL: Donkergroen rotswier DK: Klippe-vandhår
Kurzbeschreibung Dunkelgrüne, fein verzweigte Puschelalge
Fundhäufigkeit 5 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Verbreitung
Nordatlantik, Mittelmeer bis Nordkap, Wattenmeer und Ostsee In Europa vom westlichen Mittelmeer über Großbritannien, Wattenmeer und Ostsee bis zum Nordkap und nach Island verbreitet. Außerdem an der Ostküste Kanandas und im Westen Australiens.
Status
heimisch Die Gattung 'Cladophora' wurde 1843 von Friedrich Traugott Kützing, einem deutschen Apotheker, Botaniker und Algenforscher, ins Leben gerufen.
Klimaanspruch
kälteliebende Art Die Pinseltang-Arten unserer Breiten bevorzugen Wassertemperaturen um die 12 °C.
Größe und Alter
Größe: 1 - 30 cm Cladophora-Arten sind in ihrer Größe recht unterschiedlich, einige Arten werden nur zentimetergroß, andere können immerhin 30 cm erreichen, die Meisten sind einjährige Pflanzen.
Aussehen
Weiche Algenbüschel, fein haarig, dicht, dunkeloliv Die Algen sind mittels wurzelartigen oder platten, scheibenartigen Haftorganen oder auch gar nicht an geeignetem Substrat befestigt. Die lockeren Büschel bilden, wenn sie gehäuft auftreten, kissenartige „Rasen“. Die drahtigen, eher starren „Wedel“ (Thalli) sind mäßig bis häufig verzweigt und zeigen die verschiedensten Grüntöne: hellgrün, leuchtendgrün, grasgrün oder bläulichgrün. Die feinen Thalli werden zu den Spitzen hin meist dünner und bestehen nur aus einer einzigen Zellreihe. Hier drei der am leichtesten zu bestimmenden Pinseltang-Arten: Cladophora pellucida (Pellucid Green Branched Weed) mit deutlichen, stielartigen Hauptachsen, die sich verzweigen und an den Spitzen wie kleine Pinsel auffiedern, 4 – 8 (30) cm, schattenliebend; Cladophora rhodothicola (Mearl Green Branched Weed) besteht entweder nur aus einzelnen, fadenartigen Thalli mit ca. 25 Zellen, oder ist unregelmäßig bis zu 5 mal verzweigt, teilweise mit Seitenzweigen, eine sehr kleine Art 1 – 2 cm, dunkelgrün; Cladophora rupestris (Common Green Branched Weed) eine stark verzweigte besen- oder tauartige Art, es sind kaum unverzweigte Stielabschnitte zu erkennen, sehr dicht, 8 – 20 cm, bläulichgrün.
Nahrung
betreibt Photosynthese Da Algen keine Wurzeln besitzen, assimilieren sie Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Wasser über ein Konzentrationsgefälle direkt in das Innere. Durch diesen osmotischen Prozess „ernähren“ sich die Algen. Außerdem betreiben sie zur Energiegewinnung Photosynthese und produzieren dabei Sauerstoff, sie benötigen für ihr Wachstum also auch ausreichend Licht. Um Photosynthese betreiben zu können besitzen Grünalgen Chlorophyll a und b, und erhalten so auch ihre schöne grüne Farbe.
Feinde
Schnecken, Garnelen Garnelen und Schnecken, wie die Art Littorina littorea (Gemeine Strandschnecke), fressen gern an den kleinen Grünalgen.
Fortpflanzung
zweihäusig (diözisch), es gibt weibliche und männliche Pflanzen Über die Fortpflanzung von Cladophora-Arten ist kaum etwas bekannt, allerdings sind die Pflanzen wohl diözisch (zweihäusig), es gibt also weibliche und männliche Tange. Wahrscheinlich ist sowohl eine geschlechtliche als auch eine ungeschlechtliche Fortpflanzung möglich.
Jahreszyklus
ganzjährig anzutreffen, Maximum im Sommer Cladophora-Arten kann man das ganze Jahr über antreffen, sie erreichen ihr Wachstums-Maximum allerdings im Sommer.
Hätten Sie gedacht, dass...
… dass Grünalgen nicht nur ebenso grün sind wie Landpflanzen, sondern tatsächlich nahe mit ihnen verwandt? Sie sind die „Vorfahren“ aller Farne, Moose und Blütenpflanzen der Welt.
Klassifikation Pinselalgenartige
Dunkle Pinselalge in der WoRMS-Datenbank
Quellen
Bunker et al (2010): Seasearch Guide to Seaweeds http://www.algaebase.org
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Dunkle Pinselalge

Autoren Gabriele Kothe-Heinrich
Lizenzbesitzer Gabriele Kothe-Heinrich
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Lizenz cc-by-sa 3.0
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Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
… dass Cladophora-Arten für Aquarianer zum Problem werden können, da sie schnell wachsen und irgendwann das Aquarium einfach nur noch grün aussieht? Bewährtes Gegenmittel sollen Garnelen, besonders Amanogarnelen (Caridina japonica multidentata), sein, die sich dann als wahre „Algenfressmaschinen“ entpuppen und durch ihr lustiges Herumstromern dem Besitzer häufig in Herz wachsen.