Schotentang (Halidrys siliquosa)

EN: Pod Weed, Sea Oak NL: Hauwwier DK: Skulpetang
Kurzbeschreibung Braunalge, wechselständig, stark verzweigt, schotenartige Gasblasen
Fundhäufigkeit 11 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Verbreitung
Europa, Nordspanien bis Nordnorwegen, Kattegat, Helgoland Nur im Nordostatlantik von Norwegen, den Färøer-Inseln und Großbritannien bis nach Spanien. In der Deutschen Bucht vor allem bei Helgoland, viel im Kattegat, westliche Ostsee bis Bornholm.
Status
heimisch Noch als Fucus-Art bei Linnaeus, ordnete sie Hans Christian Lyngbye, in seinem 1819 erschienenen Werk, über die dänischen, norwegischen und färöischen Algen, in die Gattung Halidrys ein. Lyngbye schrieb übrigens auch das erste Buch in färöischer Sprache, die „Stunde Null“ der färöischen Literatur.
Klimaanspruch
kälteliebende Art Die Art benötigt für normales Wachstum offensichtlich kalte Wassertemperaturen von 3 - 12°C. Bei 20°C zeigen die Keimlinge eine abnormale Entwicklung.
Größe und Alter
Länge: 40 - 150 cm; Gasblasen: 0,5 cm breit, 1 - 5 cm lang Der Schotentang wird normalerweise 40 - 150 cm lang, selten bis 2 m. Die Gasblasen sind 0,5 cm breit und 1 - 5 cm lang. Junge Tange sind olivgrün und werden mit dem Alter immer brauner, pro Monat können die Pflanzen um bis zu 2 cm wachsen. Die typische Zigzaglinie ist nach 9 Monaten erkennbar, die ersten Gasblasen entstehen nach einem Jahr Wachstum.
Aussehen
Mit vielen flachen Schoten Mehrjährige Großalge von 40 - 150 cm Länge, mit scheibenartigem Haftorgan (Rhizoid), das in eine dicke, abgeflachte Hauptachse (Cauloid) mündet. Von dieser zweigen wechselständig, distich weitere „Wedel“ (Thalli) ab. Nach jedem Abzweig ist das Cauloid etwas gekrümmt, wodurch eine Zigzaglinie entsteht. Im Allgemeinen ist der Schotentang stark verzweigt, wodurch ein sehr büscheliger Eindruck entsteht. An den Enden der Thalli sitzen die charakteristischen, schotenartigen, an den Enden spitz zulaufenden Gasblasen, die der Alge im Wasser Auftrieb verleihen. Die Blasen sind 0,5 cm breit und 1 - 5 cm lang, sie bestehen aus 10 bis 12 einzelnen Segmenten. Ebenfalls an den Enden der Thalli findet man die Fortpflanzungsorgane (Rezeptakel) des Tanges, die den Gasblasen stark ähneln, aber keine Kammerungen aufweisen. Junge Tange sind olivgrün, ältere Exemplare immer dunkelbrauner und lederartiger.
Nahrung
betreibt Photosynthese Da Algen keine Wurzeln besitzen, assimilieren sie Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Wasser über ein Konzentrationsgefälle direkt in das Innere. Durch diesen osmotischen Prozess „ernähren“ sich die Algen. Außerdem betreiben sie zur Energiegewinnung Photosynthese und produzieren dabei Sauerstoff, sie benötigen für ihr Wachstum also auch ausreichend Licht.
Feinde
Seeigel fressen an den Tangen H. siliquosa wird von den unterschiedlichsten Meeresbewohnern bevölkert: Nesseltiere, Moostierchen und besonders Seescheiden, die ganze Tange überwuchern können. Nimmt die Besiedlung allerdings nicht Überhand, muss sie nicht schädlich sein. Seeigel dagegen können für eine Algen-Population zur echten Bedrohung werden, sie sind in der Lage ganze Algenbestände aufzufressen.
Jahreszyklus
Hauptwachstumsphase: Mai - Juli; Bildung der Gasblasen: November - April; Bildung von Rezeptakeln: Juli - Dezember Das Cauloid wächst vom Spätfrühling bis in den Juli hinein, ebenso die Thalli. Von September bis November und noch einmal von Februar bis April können Gasblasen gebildet werden. Die Bildung von Rezeptakeln beginnt im Juli, im November werden sie fruchtbar und können von Dezember bis Mai Gameten freisetzen, danach zerfallen sie wieder.
Hätten Sie gedacht, dass...
Nach Guiryi umfasst sie 9 Familien mit 523 Arten, von denen allein 340 zur Gattung der Golftange gehören.
ähnliche Arten Die Art ist aufgrund ihrer charakteristischen, schotenartigen Gasblasen sehr gut zu bestimmen und sollte kaum verwechselt werden.
Klassifikation Blasentangartige
Schotentang in der WoRMS-Datenbank
Quellen http://www.marlin.ac.uk/biotic/browse.php?sp=4264 http://eol.org/pages/893047/details http://www.algaebase.org/search/genus/detail/?genus_id=82&sk=0
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Schotentang

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
Lizenzhinweis Copyrighted Material; the copyright remains with the author (not this web publication)
Lizenz cc-by-sa 3.0
Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
... dass die Ordnung Fucales, zu der auch der Schotentang gehört, innerhalb der Braunalgen die meisten Arten aufweist?