Was macht ein See­hund­jä­ger?

Jahr­hun­dert­elang war der Mensch der schlimms­te Feind der meis­ten Rob­ben­ar­ten welt­weit. Heu­te brau­chen Rob­ben im Wat­ten­meer kei­ne Angst mehr vor dem Men­schen zu ha­ben.
See­hund­jä­ger küm­mern sich nur noch um ster­bend am Strand lie­gen­de Rob­ben oder um ver­las­se­ne Jung­tie­re. Sie lei­ten alle über­le­bens­fä­hi­gen "Heu­ler" an die See­hunds­ta­ti­o­nen weiter.

Tier­schutz statt Jagd

Die Be­ja­gung hat­te den Be­stand der See­hun­de so weit sin­ken las­sen, dass man 1974 -76 im ge­sam­ten Wat­ten­meer die Jagd ein­stell­te und ei­nen ge­mein­sa­men See­hund­plan ver­ab­schie­de­te.
Da aber trotz­dem kran­ke Rob­ben an den Strän­den an­kom­men - und mit wach­sen­dem Be­stand im­mer mehr - braucht man Jä­ger, die die­se Tie­re von ih­ren Lei­den er­lö­sen kön­nen.
Von der Mut­ter ge­trenn­te, aber ge­sun­de Jung­tie­re (Heu­ler) wer­den von den Jä­gern in See­hunds­ta­ti­o­nen wei­ter ge­lei­tet. Mit Lun­gen­wür­mern in­fi­zier­te oder sonst ster­bens­kran­ke Tie­re wer­den er­schos­sen und zur Un­ter­su­chung ein­ge­froren.

Seehundjäger

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Wer wird See­hund­jä­ger?

Am Na­tur­schutz in­te­res­sier­te Jä­ger kön­nen sich eh­ren­amt­lich zum See­hund­jä­ger fort­bil­den las­sen. Vo­raus­set­zung ist, dass sie in ei­nem ge­eig­ne­ten Küs­ten­ab­schnitt woh­nen und be­ruf­lich in der Lage sind, rund um die Uhr kurz­fris­tig zu kom­men, wenn sie ge­braucht wer­den.

War­um wer­den Rob­ben ge­schos­sen?

See­hund­jä­ger schie­ßen al­lein aus Tier­schutz­grün­den Rob­ben, die ster­bens­krank vor ih­nen am Strand lie­gen. Dies dient der Ver­kür­zung der Lei­den der Tie­re. Alle ge­schos­se­nen Tie­re wer­den spä­ter wis­sen­schaft­lich un­ter­sucht, da­mit man die Krank­hei­ten der Rob­ben kennt.

Wie ruft man ei­nen See­hund­jä­ger?

Über­all an der Watt­en­meer­küs­te gibt es See­hund­jä­ger. Sie wer­den über die ört­li­che Po­li­zei oder über die Na­tur­schutz­sta­ti­o­nen in­for­miert. Bis zum Ein­tref­fen des Jä­gers rich­ten die Schutz­ge­biets­be­treu­er oft eine fle­xib­le Schutz­zo­ne ein.