Platte Tellmuschel (Tellina tenuis)

EN: Thin tellin NL: Tere platschelp DK: Almindelig tallerkenmusling
Kurzbeschreibung Dünnschalige Nordseemuschel mit Farbringen
Fundhäufigkeit 116 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Status
heimisch
Klimaanspruch
wohl wenig empfindlich Die Art ist vermutlich gegen Temperaturänderungen wenig empfindlich
Aussehen
Sehr flach und dünn, oval mit drei Ecken Auch wenn die Vögel im Süden, die Blumen unter der Erde und die Wolken am Weinen sind, kann der Naturliebhaber an der Küste sich vergnügen: mit Muschelsuche. Und es dauert einige Jahre, bis man wirklich jede an unsere Strände gespülte Schale eindeutig erkennt. Zu den oft übersehenen oder verwechselten Kleinigkeiten im Muschelspülsaum gehören Gerippte und Platte Tellmuschel. In Form und Größe ähneln beide Arten der im Watt häufigen Baltischen Plattmuschel, die in Schleswig-Holstein „Rote Bohne“ heißt. Im Gegensatz zu dieser haben sie jedoch eine streckenweise gerade Außenkante und sind insgesamt etwas länglicher. Außerdem ist die Schale der Tellmuscheln stets extrem dünn und bei frischen Exemplaren durchscheinend, während die Rote Bohne etwas stabiler ist, vor allem bei älteren Exemplaren. Gemeinsam haben sie, dass die Außenseiten der Schalen oft farbige Ringe aufweisen. Die Unterscheidung der beiden Tellmuschel-arten braucht Übung: die Gerippte ist etwas länglicher. Außerdem hat sie auf der rechten Klappe feine schräge Linie, die bei seitlicher Betrachtung wie 1 Fingerabdruck aussehen.
Hätten Sie gedacht, dass...
... der wissenschaftliche Artname ganz zutreffend „zart“ bedeutet?
  • ... die Tellmuscheln zwar bis 5-10 cm tief im Boden liegen, aber trotzdem ein beliebtes Beutetier für Plattfische sind, die sie mitsamt Schale schlucken?
  • ... Tellmuscheln in der Lage sind, ihre zwei Atemschläuche (Siphone) sehr geschickt zu bewegen und damit von der Bodenoberfläche Nahrungsteilchen einzusaugen?
  • ... die Muscheln im Boden auf der linken Seite liegen, so dass sich das Schalenende mit der Öffnung für die Siphone aufwärts, also nach rechts verbiegt?
  • ... die farbigen Ringe der Schalen erst nach dem Tod der Muschel durch bodenchemische Einlagerung von farbigen Mineralien entstehen?
  • ... in beiden Tellmuscheln die Larven eines parasitischen Strudelwurmes leben, die über die Muschel in den Darm der Scholle, ihres Endwirts gelangen?
Klassifikation Muscheln
Platte Tellmuschel in der WoRMS-Datenbank
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Platte Tellmuschel

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
Lizenzhinweis Copyrighted Material; the copyright remains with the author (not this web publication)
Lizenz cc-by-sa 3.0
Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
... für die Tellmuscheln zwei Gattungsnamen im Gebrauch sind, von denen der eine, Angulus, sich von „Ecke“ herleitet, der andere, Tellina, möglicherweise von Tellus = Erde?