Wakame (Undaria pinnatifida)

EN: Wakame, Japanese Kelp, Asian Kelp NL: Japanse kelp DK: Wakame
Kurzbeschreibung Blatt mit Mittelrippe, derber Stiel mit stark gewelltem Saum
Fundhäufigkeit 13 Fundmeldungen , Verbreitungskarte
Verbreitung
Weltweit, in Europa Mittelmeer bis Ärmelkanal, nicht Wattenmeer und Ostsee In den gemäßigten Zonen Japans, Chinas und Koreas heimisch. In Europa punktuell in Ausbreitung begriffen im Süden Englands, in Frankreich, Spanien, Portugal und Italien, auch an der Westküste der USA. Bislang nicht in der Deutschen Bucht und der Ostsee.
Status
eingeschleppt Durch Aquakultur und Schiffsverkehr hat sich die Art auf der ganzen Welt ausgebreitet. Im Mittelmeer wurde die Art 1971 versehentlich durch Austernzucht eingeführt. In England fand man 1994 die ersten Exemplare, seitdem verbreitet sich der Tang entlang der Südküste.1999 bei Yerseke in NL entdeckt, seit 2008 auch erstmals im westlichen Wattenmeer nachgewiesen.
Klimaanspruch
kälteliebende Art Am besten wächst Wakame bei ca. 12° C und ist damit eher eine kälteliebende Art. Ab 20° C kommt es zu Deformierungen an den Sporen, bei 23° C sterben diese.
Größe und Alter
Länge: 3 m Die ausgewachsenen Tange werden bis zu 3 Meter hoch.
Aussehen
Langes gebuchetes Blatt mit Mittelrippe, Stiel unduliert Der Tang hat ein breites, flaches „Blatt“ (Thallus) mit eingekerbtem, welligem Rand, manchmal teilen sich die Seiten des Thallus in fingerähnliche, nicht allzu lange Bänder. Der dunkelbraune, knorpelige Wakame-Tang kann bis zu 3 Meter hoch werden und besitzt ein klauenartiges Haftorgan (Rhizoid) mit dem er sich zwischen Steinen und Felsen „verankert“. Das Rhizoid mündet in einen kräftigen, abgeflachten Stiel (Cauloid), der direkt über dem Haftorgan einen unverwechselbaren, wellenförmig gewundenen, geriffelten, breiten Saum hat, das Cauloid geht in den eigentlichen Thallus über, setzt sich in ihm aber als deutliche, 1 – 3 cm breite, Mittelrippe fort.
Nahrung
betreibt Photosynthese Da Algen keine Wurzeln besitzen, assimilieren sie Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Wasser über ein Konzentrationsgefälle direkt in das Innere. Durch diesen osmotischen Prozess „ernähren“ sich die Algen. Außerdem betreiben sie zur Energiegewinnung Photosynthese und produzieren dabei Sauerstoff, sie benötigen für ihr Wachstum also auch ausreichend Licht.
Fortpflanzung
Sporen werden ins Wasser abgegeben, dort entwickeln sich Keimzellen und es kommt zur Befruchtung Die geschlechtsreifen Tange (Sporophyten, diploid) wachsen den ganzen Herbst und Winter über. Im Sommer setzen sie mikroskopisch kleine Sporen frei, die im Wasser absinken, sich auf geeignetem Substrat ansiedeln, zu keimen beginnen und sich zu Keimzellen (haploide Gametophyten) weiterentwickeln. Die männlichen und weiblichen Gameten produzieren Ei- und Samenzellen, im Wasser kommt es zur Befruchtung und neue diploide Sporophyten können heranwachsen.
Jahreszyklus
einjährig Undaria pinnatifida ist eine einjährige Art mit zwei unterschiedlichen Lebensstadien, als ausgewachsene, geschlechtsreife Pflanze mit doppeltem Chromosomensatz (diploider Sporophyt) und als mikroskopischer Keimling mit einzelnem Chromosomensatz (haploider Gametophyt).
Nutzung
Nahrungsmittel, Lebensmittelindustrie, Pharmazie In der asiatischen Welt wird die Braunalge als wichtiges Nahrungsmittel geschätzt und abgeerntet, teils aus Wildbeständen, teils aus Aquakultur. 1995 wurden in China, Japan und Korea insgesamt 750.000 Tonnen Algen geerntet, damit ist Wakame die drittmeist „produzierte“ Alge. Ein Großteil der Algen wird nicht zum direkten Verzehr, sondern um Alginate herzustellen, benötigt.
Hätten Sie gedacht, dass...
… dass der Verzehr von Wakame sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann? Die enthaltene Alginsäure sorgt für eine Entgiftung und Reinigung des Darmes.
Klassifikation Palmtangartige
Wakame in der WoRMS-Datenbank
Quellen
Bunker et al (2010): Seasearch Guide to Seaweeds http://www.issg.org/database/species/ecology.asp?fr=1&si=68&sts
Steckbriefbild:

Bildinformationen: Wakame

Autoren Rainer Borcherding
Lizenzbesitzer Schutzstation Wattenmeer
Lizenzhinweis Copyrighted Material; the copyright remains with the author (not this web publication)
Lizenz cc-by-sa 3.0
Weitere Bilder  
Hätten Sie gedacht, dass....
… dass der Wakame-Tang zur gleichen Ordnung gehört, wie unser heimischer Palmen-, Zucker- und Fingertang? Nämlich zur Ordnung Laminariales.