Aktuelles

Frühling der Fadenschnecken

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Autoren Rainer Borcherding
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4. März: In manchen Jahren sind...

4. März:

In manchen Jahren sind ab März an Muschelbänken im Watt oder angespült am Strand seltsame zottige Tiere zu finden. Sie sind 4 - 10 cm groß und haben eine körperlange Kriechsohle, was sie als Nacktschnecken kennzeichnet. Am Kopf sitzen vier Fühler, auf dem Rücken viele kräftige Fransen. Diese Zotten enthalten Darmfortsätze, in denen funktionierende Nesselkapseln gespeichert sind, die aus der Nahrung der Großen Fadenschnecke stammen: von Seenelken und anderen Blumentieren. Viele Meeres-Nacktschnecken nutzen die Gifte ihrer Beutetiere zum eigenen Schutz. Die Große Fadenschnecke tritt in verschiedenen Farbvarianten auf, ist im Frühjahr erwachsen und laicht dann in Form spiraliger Eischnüre.

Weiße Schalen am Strand

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5. Jan.: Die winterliche Abkühlung führt immer wieder...

5. Jan.:

Die winterliche Abkühlung führt immer wieder zu Massensterben von Herzseeigeln. An Sandküsten, wo sich zahlreiche Herzseeigel im Sommer im Meeresgrund angesiedelt haben, werden jetzt oft Hunderte oder Tausende der zerbrechlichen Kalkschalen angespült. Meist haben sie alle Stacheln verloren oder sind schon zerbrochen. Von oben sieht die Schale etwa herzförmig aus, daher der Name dieser grabenden Stachelhäuter. Unterseits ist die Mundöffnung, durch die nahrhafte Bodenpartikel aufgenommen wurden. Herzigel wühlen sich in etwa 10 cm Tiefe durch den Meeresboden, etwa wie eine Mischung aus Wühlmaus und Regenwurm.

Raritäten stranden

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Autoren Rainer Borcherding
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22. Nov.: Der November ist die...

22. Nov.:

Der November ist die Zeit, in der besonders oft große Fische oder andere seltene Meerestiere stranden - darunter neuerdings wiederholt Zirrenkraken. Doch auch Mond- und Schwertfische landen im November mitunter an unseren Stränden. Ursache für die Strandungen dürfte die Abkühlung des Wassers sein, die für kälteempfindliche Arten, die im Sommerhalbjahr in die Nordsee gelangt sind, nun das Aus bedeutet. Der Zirrenkrake, der offenbar in den 1970er Jahren schon einmal kurzzeitig im Wattenmeer auftrat, ist zwar keineswegs eine südliche Art. Er verträgt aber auch keine Kälte. Das flache Wattenmeer kühlt viel stärker aus, als die tiefere Nordsee - ein natürlicher Faktor, der empfindliche Arten ausschließt. Zeit für besondere Funde am Strand!

Kristallquallen gesucht!

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18. Okt.: Der Frühherbst ist wieder die Zeit...

18. Okt.:

Der Frühherbst ist wieder die Zeit, um nach der Kristalqualle zu suchen. Diese durch ihren gefurchten Schirm unverwechselbare Schirmqualle ist bislang noch nie nördlich der Elbmündung gefunden worden. Vielleicht dieses Jahr? Aber auch aus West- und Ostfriesland gibt es viel weniger Meldungen, als man erwarten dürfte, denn auf Spiekeroog wird die Art jeden September gefunden. Augen auf!

Bitte Sender suchen!

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17. Okt.: In den kommenden Tagen...

17. Okt.:

In den kommenden Tagen müssten drei Sender dieses Typs an die Wattenmeerstränden gespült werden. Sie haben sich am 15.10. von den Seehunden abgelöst, an denen Forscher der Tierärztlichen Hochschule Hannover sie befestigt hatten. Die Geräte haben 10 Tage lang 800 mal pro Sekunde(!) aufgezeichnet, wie genau die Seehunde sich bewegen. Dies gibt Aufschluss über die Jagdstrategien der Seehund im offenen Meer. Gefundene Sender bitte sofort melden bei: abbo.van.neer@tiho-hannover.de

Bissiger Zwerg in der Brandung

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25. Juni: In den Sommermonaten werden Badegäste...

25. Juni:

In den Sommermonaten werden Badegäste im Flachwasser der Nordsee gelegentlich „gestochen“. Die Stiche jucken nicht und sind nur für einen Moment schmerzhaft. Der Täter ist eine nur 5 mm lange Meerassel, die in der Brandungszone nach Futter sucht. Sie beißt alles an, was ihr verdaulich erscheint – auch Badegäste. Ihren lustigen Artnamen „Schöne Eurydice“ trägt diese Assel, weil sie nach einigen Schwimmrunden an der Wasseroberfläche immer wieder erschöpft in die Tiefe sinkt – wie die schöne Eurydice aus der griechischen Sagenwelt, die zurück in die Unterwelt sank.

Salzwiesenfrühling

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Autoren Rainer Borcherding
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18. Mai: Die ersten Blumen in den...

18. Mai:

Die ersten Blumen in den Salzwiesen sind ab Mitte Mai die Löffelkräuter. Ihre vierblättrigen weißen Blüten sind leicht zu entdecken und können dichte Büschel bilden, die im Sonnenschein sogar intensiv nach Honig duften. Weniger leicht ist zu entscheiden, welches Löffelkraut man vor sich hat. Das Englische Löffelkraut bekommt ovale bis herzförmige Fruchtkapseln, die abgeplattet und etwa so lang wie ihr Stängel sind. Beim Echten Löffelkraut sind die Kapseln kugelig und nur etwa 1/3 so lang wie der Stiel. Im Dünensand und an Autobahnrändern blühte schon im April das Dänische Löffelkraut. Alle drei Arten schmecken wie Kresse und wurden im Eismeer von den Walfängern - in Salz eingelegt - als "Vitamintabletten" genutzt.

Räuber im Sand

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Autoren Rainer Borcherding
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4. Mai: Trotz des kühlen Aprilwetters...

4. Mai:

Trotz des kühlen Aprilwetters sind die Strandinsekten wieder aus der Überwinterung aufgetaucht. Auf feuchtem Sand sind an vielen Stränden die Spuren des Sandbank-Salzkäfers zu sehen: kleine Wühlgänge aus aufgeworfenem Sand. Darunter ist irgendwo der nur drei Millimeter lange Käfer aktiv. Er frisst einzellige Algen, die auf den Sandkörnern wachsen. Sehr viel spektakulärer ist die abgebildete Larve des Strand-Sandlaufkäfers. Sie hat gewaltige Kieferzangen, um andere Insekten zu packen. Am Dünenfuß im Übergang zum Strand gräbt sie ihre senkrechten Tunnel, in deren kreisrundem Eingang sie auf Opfer wartet. Nur mit Glück schafft man es, eine Larve auszubuddeln.

Seeschlangen-Hochzeitstanz

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3. Apr.: Einmal in jedem Frühjahr, und zwar beim ersten Vol...

3. Apr.:

Einmal in jedem Frühjahr, und zwar beim ersten Vollmond nach Erreichen von 6°C Wassertemperatur, steigen Tausende von Grünen Meerringelwürmern in der Nacht zum Hochzeitstanz an die Meeresoberfläche empor. Die bis zu 40 cm langen Würmer kreisen in rasanten Kurven durchs Wasser. Schließlich geben die Männchen ein Viertel ihrer Körpermasse als Spermien ins Wasser ab. Bei Tagesanbruch spülen die Wellen die erschöpften Würmer an den Strand. Einige Würmer sind dieses Jahr zu Neumond geschwärmt, weitere kommen vermutlich am 11./12. April.